FAQ - Häufig gestellte Fragen
Von vielen Standbesuchern auf den Märkten bekomme ich immer wieder die gleichen Fragen über Treibholz oder Schwemmholz gestellt. Ich will versuchen, diese nachfolgend so gut es geht zu beantworten. Sollten Sie darüberhinaus weitere Fragen haben, benutzen Sie einfach das Kontaktformular oder tragen Sie sich in mein Gästebuch ein. Ich werde mich dann umgehend bei Ihnen melden und gerne antworten. Oder Sie sprechen mich einfach auf einem der Märkte persönlich an.
"Wo finden und sammeln Sie Ihr Treibholz?"
Nun, überall wo es ein Ufer gibt
-sei es an einem See, einem Fluß oder Meer- werden die unterschiedlichsten Materialien durch Wind, Gezeiten und Strömung oder allgemeinen Seegang angetrieben und bleiben dort meist liegen. Neben
vielen Abfällen sind unter dem Strandgut aber auch einige wertvolle "Strandschätze", die aber nur die Wenigsten als solche zu schätzen
wissen.
Man muss eigentlich nur die Augen
offen halten und ein wenig Geduld mitbringen. Ich persönlich sammle das meiste Treibholz während unserer Urlaubsreisen an den deutschen und skandinavischen Küsten der Ostsee und an der
Atlantikküste Irlands oder Schottlands. Einige Stücke stammen auch aus dem Bodensee, der im Frühjahr an bestimmten Stellen für Sammler ein wahres Treibholzparadies ist. (Für das
Wasserwirtschaftsamt eher eine Plage, wie dieser Flyer beweist). Jedes Jahr wird dort nämlich nach der Schneeschmelze das Holz aus den Alpen über die Gebirgsbäche in die
größeren Flüsse gespült. Von dort gelangt es dann in die Seen des Allgäus. Oder es bleibt auf seinem Weg bereits auf den Kies- oder Sandbänken der Flüsse liegen. Oft finde ich auch schöne Stücke
in den Armen des Altrheins bei Speyer. Aber wie alle Sammler verrate ich natürlich meine Fundstellen nicht jedermann.
Manche "Treibholz-Künstler" baden herkömmliche Hölzer in einer Natronlauge, um einen gewissen Treibholz-Effekt zu erzielen. Allerdings halte ich persönlich nicht viel davon. Ich garantiere meinen Kunden, dass ich nur "echtes" Treibholz für meine Unikate verwende!
"Wie lange muss das Treibholz trocknen?"
Treibholz ist schon Todholz. Bevor
es auf seine Reise geht, lag es beispielsweise jahrelang irgendwo auf einem Berg oder an einer Küste. Dort hatte es genügend Zeit, um zu trocknen.
Außerdem wird auf seiner mitunter monate- oder gar jahrelangen Reise über die Meere und Ozeane der harzige Pflanzensaft durch das Wasser bereits aus dem Holz herausgeschwemmt. Und da Wasser bekanntlich schneller trocknet als der Holzsaft in Frischholz, lässt sich das Treibholz in der Regel bereits nach drei bis vier Tagen Trocknungszeit an der Sonne bearbeiten. Besonders große Stücke brauchen auch mal etwas länger. Weiterer Vorteil: Weil das Holz keinen Pflanzensaft mehr enthält, neigt es auch weniger zur Rissbildung.
"Wie entsteht die charakteristische Farbe und die mitunter einzigartige Struktur des Treibholzes?"
Die Farbe des Holzes hat in erster Linie mit der UV-Strahlung der Sonne zu tun. Man sieht dies auch sehr oft an alten Hütten oder Scheunen, die nach ein paar Jahren eine graue Patina bekommen.
Mit entscheidend ist aber auch, um welche Holzart es sich handelt und ob das Holz in Süß- oder Salzwasser gelegen hat. Salzwasser löst beispielsweise mehr Farbpigmente aus dem Holz und lässt es daher heller erscheinen.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Aussehen des Holzes bestimmt, ist der Zerfallsprozess innerhalb des Holzes. Verantwortlich dafür ist ein Pilz, der die Holzfasern durchzieht und diese langsam zersetzt. Da das Altholz im Wasser aber mehr vom Sauerstoff abgeschirmt wird, wie zum Beispiel auf einem feuchten Waldboden, findet der Zersetzungsprozess langsamer statt. Sobald das Holz getrocknet ist, ist auch der Pilz nicht mehr aktiv und stirbt dann ab. Folglich wird das Holz auch nicht weiter zerfallen.
Je nach Holzart erkennt man oft
eine Art "Wellenstruktur". Diese entsteht dadurch, dass die Jahresringe des Holzes aus hartem Winterholz (langsames Wachstum) und weicherem Sommerholz (schnelleres Wachstum) bestehen. Die weichen
Teile des Holzes zerfallen schneller als härtere Stellen und bilden dabei die unterschiedlichsten Muster und Strukturen.
Der Feinschliff geschieht zum Schluss durch Wasser, Sand, Steine und Geröll, wodurch die typische weiche und meist runde Form des Treibholzes entsteht.
"Wird das Treibholz in irgendeiner Art und Weise behandelt?"
Die gesammelten Treibhölzer werden nach der Trocknung lediglich gebürstet und sehr sorgfältig gesäubert. Wenn es unbedingt sein muss, behandle ich sie mit Bienenwachs oder anderen Naturölen, um sie zu schützen. In der Regel verzichte ich aber darauf und lasse das Treibholz lieber in seiner ursprünglichen Schönheit "erstrahlen".
Mit absoluter Sicherheit gehen von meinen Unikaten daher keinerlei gesundheitlichen Gefahren aus.
"Kann ich ein Treibholz-Unikat auch ins Freie stellen?"
Wie schon gesagt, wird das Treibholz normalerweise nicht von mir behandelt, insbesondere nicht lackiert. Da Holz selbst über Jahre hinweg "arbeitet" - vor allem dann, wenn es unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist - eignen sich meine Treibholzobjekte grundsätzlich nur für den Innen- bzw. Wohnbereich. Im Freien könnten Hitze, starke Sonneneinstrahlung oder Feuchtigkeit das Holz schrumpfen bzw. aufquellen lassen. Darunter würde die Stabilität des Treibholzobjektes möglicherweise leiden! Gegen eine geschützte Stelle auf der überdachten Terrasse ist jedoch nichts einzuwenden.
"Kann das Treibholz in der Wohnung schimmeln?"
Klare Antwort: Nein! Da das Holz vor seiner Weiterverarbeitung gut getrocknet wurde, entsteht kein Schimmel und auch keine anderen schädlichen Prozesse.
Treibholz ist, wie weiter oben schon beschrieben, schneller trocken als anderes Naturholz. Es kann zudem noch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft regulieren, indem es zu viel Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt und dann langsam an diese wieder abgibt.
Allerdings ist es auch möglich, dass das Holz in einer zu feuchten Umgebung die Luftfeuchte nicht mehr abgeben kann. Dann kann unter Umständen auch Schimmel entstehen. Dies wird -wenn überhaupt- meist in einem Badezimmer oder in der Küche der Fall sein. Jedoch liegt dies dann nicht am Treibholz, sondern am zu wenig Lüften.
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